Zum Saisonabschluss wollen wir noch einmal ein paar Tage in den Thüringer Wald. Der „Osten“ hat uns während der Sommertour so gut gefallen, dass wir noch mehr kennenlernen wollen. Ulli kennt den Thüringer Wald schon eine Weile, so wird das die nächste Region,die wir uns anschauen.
Thüringer Wald 30.09.2020 bis 04.10.2020
Wir wollten zum Saisonabschluss noch einmal ein paar Tage mit den Moppeds losfahren. Im Sommer hatten wir schon das Erz- gebirge, das Elbsandsteingebirge und den Elbverlauf kennengelernt und waren begeistert. Der Osten hat uns das Gefühl gege- ben, dass es hier noch viel zu entdecken gibt und wir wollen noch weitere Regionen erkunden. Unser Freund Ulli aus Bielefeld, der Stadt, die es eigentlich gar nicht gibt, hatte uns schon ein paar Mal vom Thüringer Wald erzählt. Was lag da näher, als eine Herbstrunde zu dritt in diese schöne Region in der Mitte Deutschlands zu machen. Unser Quartier buchten wir im Hotel „Am Tränkbachtal“ in Frauenwald. Das Hotel liegt ganz verkehrsgünstig und hat einen großen Parkplatz hinter dem Haus, ist aber kein Motorradhotel. Trotzdem war außer uns noch eine zweite Gruppe Motorradfahrer dort. Das Hotel bietet ausreichend Komfort, ist aber kein Luxusschuppen. Insbesondere das WLAN ist absolut nicht zeitgemäß. Die Geschwindigkeit ist unterirdisch schlecht und nur im Bereich der Rezeption und teilweise im Restaurant verfügbar. Das Früh- stücksbüffet ist reichhaltig, frische Brötchen wären aber eine Verbesserung gegenüber der Aufbackvariante. Die Anreise war mit 360 km relativ lang. Die Mosel wäre wesentlich näher dran gewesen für einen kurzen Urlaub, aber wir soll- ten schon auf den ersten Kilometern am nächsten Morgen lernen, dass die Anreise jeden Schmerz im Hintern wert war. Wir machen zwei Stopps: Den ersten Stopp legen wir am Autohof „Diemelstadt“ ein, wo wir uns mit Ulli treffen, den zweiten Stopp machen wir in Dermbach, wo wir in der „Rhöner Botschaft“ im Sächsischen Hof eine Kaffeepause einlegen. Abends gehen wir noch im Hotel „Drei Kronen“ in Frauenwald etwas schnabulieren. Der nächste Tag startet mit besten Wetter und klarer Sicht. Unser Weg wird uns heute weiter nach Osten führen zum Hohenwarte Stausee. Die Runde ist ca. 265 km lang und bietet eine unglaubliche Abwechslung bezüglich der Strassenformationen und der Landschaft. Nach einem gemütlichen Frühstück brechen wir auf und fahren nach wenigen Kilometern entlang des Rennsteigs. Die L7137 zwischen „Allzunah“ und „Neustadt am Rennsteig“ geniessen wir in der Morgensonne. Die Strecke ist der absolute Hammer. Wir fahren weiter über „Herschdorf“ und „Allendorf“ nach „Schwarzburg“. Auch die nun folgende Strecke entlang „Schwarza“ (L1112) ist auch wieder eine absolut empfehlenswerte Strecke. In „Bad Blankenburg“ machen wir einen kurzen Stopp, um etwas einzukaufen. Weiter geht es ach „Saalfeld“. Im Norden biegen wir auf die L1107 und fahren über „Zeutsch“ nach „Pöß- neck“. Ich kann nur sagen: Der Weg ist der nächste Hammer. Am „Stausee Hohenwarte“ müssen wir ein paar Lokalitäten anfah- ren bis wir eine offene Tränke finden. Nach mehreren kurzen Stopps am See werden wir schließlich in „Ziegenrück“ fündig und halten an der „Waldschenke“ an. Das ist eher ein Imbiss als ein Restaurant, aber wir ergattern hier die letzten drei „Thüringer“ des Tages und geniessen eine Kaffee in der Nachmittagssonne. „Ziegenrück“ ist ein malerischer, kleiner Ort am Einlauf der Saale in den Stausee. Es gibt noch eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten zur Einkehr entlang des Ufers. Den Rückweg machen wir über die Südseite des Sees überqueren die Staumauer und fahren über „Bad Blankenburg“, „Schwarz- burg“ und „Katzhütte“ wieder nach „Neustadt am Rennsteig“. Die Strecke entlang der Talsperre und entlang des Otterbachs ist sehr unruhig. Die hochfrequenten Bodenwellen sind mit der Bonni unangenehm zu fahren. Den Weg vom Morgen nach Allzunah nehmen wir noch einmal. Der ist auch in der Abendsonne schön. Wir fahren nicht direkt zum Hotel. Unser Abendessen nehmen wir in der Pizzeria Rennsteig in „Schmiedefeld am Rennsteig“. Für den dritten Tag haben wir uns die Altstadt von „Schmalkalden“ zum Ziel gemacht. „Schmalkalden“ hat eine große, zusammen- hängende Fachwerkbebauung und ist ganz sicher eine Reise wert. Am vierten Tag habe wir kein konkretes Ziel. Der Weg ist unser Ziel. Wir planen´eine Rundtour ausgehend von „Frauenwald“ in Richtung Südosten und suchen uns Landstrassen mit kurvigen Verläufen. So ist es dann auch der Zufall, der und zum „Zum Roten Hirsch im Grünen Wald“ führt. Wir sehen dort eine ganze Reihe Motorräder aus Wittenberg und Leizig vor der Tür stehen und beschließen spontan einzukehren. Wir werden nicht enttäuscht und plaudern auch ein bischen mit der Bedienung. Es gibt hier auch Zimmer und wir könnten uns vorstellen, das bei einem späteren Trip auszuprobieren. Ansonsten ist diese Runde geprägt durch viele Waldstrassen mit reichlich Kurven. Gegen Abend zieht aber eine Kaltfront heran und es wird inner- halb kürzester Zeit feucht und sehr diesig im Thüringer Wald. Es fängt auf den letzten Kilometern noch kurz an ein bischen zu regnen. Unterwegs treffen wir auf den letzten Kilometern die andere Motorradgruppe aus dem Hotel. so ist´es am Ende eine stattliche Anzahl von neun Motorrädern, die gleichzeitig auf dem Hof ankommt. Abends essen wir im Hotel. Das Buffet ist reichhaltig, mehr als wir zu Essen bereit sind. Wir nutzen das Gespräch, um Vergleiche zu ziehen. Die Touren zur Mosel waren sehr schön, der Thüringer Wald hat aber unbestreitbare Vorteile: Die Strassen sind in einem besseren Zustand, die Kurven weitläufiger und insgesamt ist hier weniger Verkehr. An der Mosel st es zu den einschlä- gigen Terminen doch ziemlich voll und überlaufen. Sandra und ich sind jedenfalls von der Gegnd hier, den Strassen, den Zielen, der Gastfreundschaft und auch den Preisen sehr positiv angetan. Überrrascht sind wir nicht. Wir haben wieder eine sehr positive Erfahrung gemacht. Und wir sind uns sicher: Es gibt noch viel zu entdecken. Am nächsten Morgen müssen wir uns leider auf den Rückweg machen. Wir packen die Moppeds und frühstücken noch einmal ausgiebig. Morgens ist es kälter, aber trocken. Der Wetterbericht ist gemischt, wir sind aber optimistisch, dass wir in Thüringen im Trockenen starten, dann schnell unter einem Wolkenfeld hindurchfahren und dann ab dem Nachmittag wieder sonniges Wetter haben. Abends wissen wir, auch heute haben wir wieder mit dem Wetter Glück gehabt. Am Ende haben wir an 5 Tagen auf dem Mopped fast keinen Regen abbekommen. Pech hatte ich dafür bei einem Zwischenstop in „Meiningen“. Nach dem Tanken gehen wir noch bei McD einen Kaffee trinken. Als ich wieder zu meiner Bonni komme, ist der Tank zerkratzt. Nachdem ich mich wieder abgeregt habe, fahren wir weiter. Als Zwischenziel haben wir das „Fährhaus am Diemelsee“ eingeplant. Dort wollen wir noch einen gemeinsamen Kaffee trinken und uns dann trennen. Ulli fährt von dort nach „Bielefeld“, Sandra und ich nach Dortmund. Unterwegs macht uns zeitweise der starke Seitenwind zu schaffen, deshalb fahren wir heute sehr verhalten auf den Landstrassen. Immer wieder kriegen wir eine Böe ein- geschenkt. Es läuft aber alles wie geplant und wir machen einen Zwischenstopp am Diemelsee. Dort erfahren wir, dass erst ab Mittag offen ist, weil es den ganzen Morgen geregnet hat. Wir sind wirklich Glückskinder. Den ganzen Weg haben wir im Trockenen zurückgelegt. Kalt, windig und sonnig, aber trocken. Kurz vor neunzehn Uhr kommen wir nach 1326 Kilometern wieder zu Hause an. Zusammenfassend stellen wir fest: Auch der Thüringer Wald hat uns sehr gut gefallen und wir werden ganz sicher wiederkom- men. Fünf Tage müssen wir aber einplanen, da die Anfahrt schon recht lang ist. Wir haben uns bei der Tour und dem schönen Wetter auf das Motorradfahren beschränkt und uns den kulturellen Teil für den nächsten Besuch aufgehoben. Es gibt hier viel zu besichtigen. Überall sieht man Spuren der Reformation, Schlösser, Burgen und Orte deutscher Geschichte. Da gibt es noch viel zu tun. Aber vielleicht haben wir ja auch nicht immer so viel Glück mit dem Wetter. Dann gibt es Alternativen…
Tour 1
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