Sommertour 2020      																01.08.2020 bis 08.08.2020 Tag 7 bis Tag 15 	Elbsandsteingebirge, Elbverlauf, Rückweg         Hirschgrund / Reinhardtsdorf-Schöna Unterkünfte:   „Die Burg Schöna“ 					Hotel „Schwarzer Bär“, Wittenberg 					Hotel „Seeblick“, Gartow 					Hotel „Peters“, Wingst  Morgens packen wir früh. Wir haben einen langen Weg vor uns. Von Annaberg-Buchholz fah-ren wir erst eimal nach Bärenstein und überqueren die Grenze zur Tschechei. Unser Zwischen-ziel ist die Bikerhöhle „Pekelé Doly“. Wir folgend der 223 Richtung Süden, passieren Měděnecund biegen dann auf die E442 in Richtung Osten ab. Nach ein paar Kilometern biegen wir hinter Vernéřov auf die 568. Am Stausee Nechranice machen wir einen kurzen Bio-Stopp. Wir folgen der weiter in Richtung Osten, passieren Leitmeritz und Böhmisch Leipa. Der Weg dorthin ist trocken und heiß. Die Route führt über plattes, trockenens Land ohne Schatten. Ab und zu ragt mal ein be-waldeter Hügel aus der Ebene, wir nennen diesen Teil der Gegend fortan „Buckelland“. Je näher wirder Bikerhöhle kommen, desto mehr Wald spendet uns Schatten. Wir erreichen die Bikerhöhle um ca. 16:00 Uhr durstig und hungrig und bestellen alkoholfreies Weizen, Cola und Schnitzel. Die Schnitzel sind eine Herausforderung, wir haben das Gefühl, nur für unserer Schnitzel ist ein ganzesSchwein geschlachtet worden. Wir lernen einen netten Biker aus Hoyerswerda kennen, der unserzählt, dass er ursprünglich auch aus NRW kommt und sich beim Essen zu uns gesellt. Wir quat-schen ein bischen über unsere Erfahrungen mit der Tiger, da er ein neues Reise-Mopped sucht. Zum Abschluss mache ich mit dem Mopped noch eine Runde durch die Höhle. Die Akustik ist schonein Hit. Von der Bikerhöhle aus fahren wir in Richtung Tetschen-Bodenbach. Hier treffen wir auf dieElbe, der wir bis nach Bad Schandau folgen, wo wir die Elbe überqueren und auf der anderen Seitewieder ein Stück zurückfahren müssen. Wir werden in der Burg Schöna herzlich empfangen. Nachdem Einchecken wird in einer Garage etwas Platz gemacht und die Moppeds können dort unterge-stellt werden. „Burg Schöna“ ist ein Selbstversorgerhaus und hat ein bischen etwas von einer Kom-mune. Sehr schnell kommt man mit den anderen Gästen ins Gespräch. Man muss allerdings auchselbst für sein Auskommen sorgen. Für den Einstieg gibt es aber Hilfe von Anja und Heiko, die dasHaus betreuen.  Heute steht Sightseeing auf dem Plan. Wir fahren mit der S-Bahn nach Dresden. Abends fahren wirmit der S-Bahn wieder zurück und müssen feststellen, dass der Zug nur bis Krippen fährt. Wir ha-ben die Möglichkeit, nun auf den nächsten Zug zu warten oder die 5,2 km zu Fuss zu gehen. Wir entscheiden uns für die zweite Variante und laufen von Krippen bis zur Fährstelle Schmilka und setzen über. Die Fähre fährt bis 22:30 Uhr und ist für gemeldete Touristen kostenlos. Drüben sind einige Restaurants, eine kleine Brauerei und ein Biergarten. Nach dem Essen sind wir ziemlich plattund kehren zurück zur Unterkunft. Wir wollen uns kurz ausruhen und wachen erst am nächsten Morgen auf.  Der nächste Tag steht wieder ganz im Zeichen des Moppedfahrens - dachten wir am Morgen. Am Abend haben wir eine superschöne Stadt kennengelernt, die wir vorher gar nicht auf dem Zettel hatten. Von Schöna aus fahren wir in Richtung Bautzen. Kurz vor Bautzen nehmen wir auf die A4 inRichtung Görlitz. Der Weg nach Görlitz führt uns schon Stück durch Polen. Die Stadt ist quasi durchdie Neisse zweigeteilt, in den deutschen Ort Görlitz und den polnischen Ort Zgorzelec. Wir suchenden Weg in die Altstadt auf der deutschen Seite. Sehr zu unserer Verwunderung stellen wir fest, dass es in Görlitz jede Menge kostenfreie Motorradparkplätze gibt. Görlitz ist eine wunderschöne, alte Stadt, die die beiden Weltkriege nahezu unzerstört überstanden hat. Es gibt hier viel zu Entdek-ken, Historisches wie auch Modernes. Am Motorradparkplatz treffen wir zwei Biker aus Wittenberg,die uns eine Empfehlung für eine bikerfreundliche Unterkunft in Wittemnberg geben. Später folgenwir der Empfehlung und buchen dann auch das letzte Zimmer. Der kleine Stadtrundgang versetztuns immer wieder in Staunen. Hier stehen Gebäude verschiedenster Epochen nahezu im Original-zustand restauriert. Nach dem Mittagessen verlassen wir die Altstadt und fahren die Neisse fluss-aufwärts in Richtung Tschechien. Unterwegs machen wir aber noch einen Boxenstopp an der Landskron-Brauerei und kaufen einen Probier-Sixpack mit 6 verschiedenen Sorten abends. Wirfolgen unserem Weg weiter durch Tschechien durch eine wunderschöne Landschaft mit ausge-zeichneten Strecken zu Moppedfahren. Mit zunehmendem Argwohn beobachten wir allerdings dasWetter und beschließen kurzen Stopp einzulegen, um unsere Regenbekleidung anzuziehen. Kurze Zeit später wissen wir, es war keine Minute zu früh. Wir peilen auf dem Rückweg das Kirnitz-schtal mit dem Lichtenhainer Wasserfall. Der entpuppt sich als Rinnsal. Das Wasser wir oberhalb eine halbe Stunde lang gesammelt und dann durch eine Klappe abgelassen, damit aus dem tröpfelnden Etwas für knapp eine Minute ein kleiner Wasserfall wird. Wir nutzen die Zeit bis zum nächsten halbstündigen Event für eine Soljanka. Völlig durchnässt kommen wir wieder in der „BurgSchöna“ an. Die Sachen hängen wir zum Trocknen in den Vorraum der Sauna, dort ist es schönwarm. Am nächsten Tag ist das Wetter ziemlich beschieden. Wir werden die Festung Königstein be-sichtigen. Für den kurzen Weg dorthin leiht Anja uns ihr Auto. Für den Rest gilt: „Ein Bild sagt mehrals tausend Worte!“ Die Anlage ist gigantisch!   Am nächsten Morgen verlassen wir das Elbsandsteingebirge. Die nächsten drei Tage werden wir der Elbe bis zur Mündung in Cuxhaven folgen. Zu Beginn machen wir aber einen kleinen Bogen durch die Sächsische Schweiz und erhaschen einen kleinen Blick auf die Festung Königstein. Wir folgen der Elbe durchfahren Pirna und Dresden und erreichen zwischen Radebeul und Meißen eineRegion mit rotem Felsgestein und Weinbau. Es sieht hier ein bischen aus wie an der Mosel. Nur dieHänge sind nicht so hoch. Im weiteren Verlauf wird das Land um die Elbe flach. Wir passieren Dör-fer, in denen wir angesehen werden, wie Menschen von einem anderen Stern. Wir suchen nach einem Café an der Elbe, werden abe nicht fündig. Alle Lokalitäten sind entweder dauerhaft oder mittags geschlossen. Wir kommen relativ spät im Hotel „Schwarzer Bär“ an, das mitten in der Innen-stadt liegt und machen uns auf den Weg zu einem Stadtbummel, um das Licht noch zu nutzen. Ob-wohl alles geschlossen ist, erfahren wir viel über die Geschichte der Reformation und die Betei-ligen, da es überall Informationspunkte gibt. Das ist wirklich super aufbereitet. Wir finden die Tür mitLuthers Thesen, die aufgrund eines Brandes im 18. Jahrhundert wegen eines Brandes schon ein-mal erneuert werden musste. Auch die Stadtkirche St. Marien zu Wittenberg ist ein sehr schönes Objekt. Wir schließen den Abend bei einem guten Essen im Kartoffelhaus, das zum „Schwarzen Bären“ gehört.  Von Wittenberg folgen wir am nächsten Morgen weiter der Elbe. Wir haben eine Unterkunft in Gartow gebucht. Auch auf dieser Strecke machen wir die Erfahrung, dass die offenen Gasthöfe in diesem teil Deutschlands eher selten sind. Wir schauen uns in mehreren Ortschaften um, aber wirwerden nicht fündig. Auf einem kleinen Parkplatz machen wir einen Boxenstopp und verköstigen uns mit Resten der letzten Tage, die wir noch in unseren Koffern finden. Wir stellen fest, dass das ehemalige Grenzgebiet entlang der Elbe immer noch streckenweise Entwicklungsbedarf hat. DerGartower See ist ein Erholungsgebiet. Auf der dem Hotel gegenüberliegenden Seite gibt es einenItaliener, den wir zum Abendessen besuchen.  Der nächste Tag soll heiß werden und wir wollen die erfrischenden, frühen Stunden ausnutzen. Nach ein paar Kilometern überqueren wir die Elbe mit einer Fähre. Unterwegs werde ich von einemFahrgast angesprochen, dem das Design der Bonni aufgefallen ist. Nachdem ich ihm erklärt habe,dass das Technik von heute im Kleid von gestern ist, ist er einigermaßen erstaunt.Wir haben eine  Route ausgetüftelt, die uns möglichst nahe am Fluss hält. So überqueren wir die Elbe heute mehr-fach per Schiff und Brücke. Mittags machen wir einen Stopp am Zollenspieker Fährhaus. Das Essen ist klasse, nicht billig und wir stellen nach dem Essen fest, dass der Moppedtreff wohl eher an der Pommesbude neben dem Fährhaus stattfindet. Hamburg umgehen wir per Autobahn. Selbstdas ist schon nervig, nach so vielen Tagen Landstraße. Wir durchqueren das „Alte Land“ und stau-nen über die vielen Obstplantagen. So groß hätten wir uns das nicht vorgestellt. In Stade machen wir einen Halt für ein Eis. Anschließend fahren wir erst zum Hotel Peters in Wingst und dann weiterzur Elbmündung. Wir sind aber einfach zu platt und beschließen, erst am nächsten Morgen die letzten Meter zu fahren.  Die letzten Kilometer zur Elbmündung machen wir am nächsten Morgen ohne Gepäck und nur aufder Bonni. Unser Ziel ist die Kugelbake, die die Elbmündung markiert. Es ist eine schöne Tour überdie Dörfer entlang der Elbe. Morgens ist es noch relativ kühl und wir genießen die Tour, die unserenUrlaub zu einem Abschluss führt. Wir finden nahe des Strandzuganges einen schattigen Parkplatzund machen uns die letzten Meter zu Fuß auf den Weg. Am Deich werden wir dann erst einmal ge-fragt, ob wir denn eine Gästekarte hätten, sonst wäre das Betreten des Strandes kostenpflichtig. Wir erklären dem freundlichen Herrn, dass wir von Tschechien aus die ganze Elbe entlang gefahren  sind und eigentlich nur kurz ein Foto an der Kugelbake machen wollten. Er zeigt Verständnis und lässt uns so durch. Irgendwie sehen wir mit den Motorradklamotten auch gar nicht danach aus, als ob wir baden gehen wollten. An der Kugelbake mache ich als Erstes Bekanntschaft mit eine Möwe,die mich mit einem Schiss auf den Kopf begrüßt. Nachdem wir das mit einem Brillenputztuch ge-säubert haben, bietet sich ein Tourist an, von uns ein gemeinsames Foto zu machen. Auf dem Wegzurück zur Bonni halten wir noch an einer Bude mit Fischbrötchen an und essen ein sündhaft teuresBrötchen mit Nordseekrabben. Dass ich zu einem Preis von 7 (!) Euro noch gefragt werde, ob ich auch Remoulade haben möchte, hat schon was humoristisches. Es ist inzwischen schon wieder ziemlich warm geworden und wir beeilen uns nun zurück zum Hotel zu kommen. Im Hotel nehmenwir noch einen Kaffee und ein Kaltgetränk, packen die Moppeds und machen uns auf den Weg. Das Ziel für diesen Tag wird das Wochenendhaus meines Bruders am Dümmer. Wir fahren über Land, nehmen den Weser-Tunnel südlich von Bremerhaven und fahren dann bei Cloppenburg bisVechta Autobahn. Von dort geht es dann weiter über Diepholz nach Lembruch.  Nach einem gemütlichen Grillabend bei meinem Bruder packen wir morgens unserer Koffer und machen uns mittags auf den Weg nach Dortmund. Wir nehmen die Landstraße und stellen mal  wieder fest, was für nette Gegenden wir sonst auf der Autobahn immer verpassen. Auch das Osnabrücker Land und das Münsterland bieten super Strecken und eine schöne Landschaft. Wir machen noch einen Boxenstop beim Bikertreff Nordkirchen und sind dann endgültig (und weh-mütig) nach einer Dreiviertelstunde zu Hause.